Eröffnung: Sonntag, 18. Oktober 2009, 11.30 Uhr
Blaise Drummond (*1967 in Liverpool, lebt und arbeitet in Irland) beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Verhältnis von Natur und Kultur. Dies manifestiert sich bei ihm insbesondere in der Gegenüberstellung bzw. Verschränkung von Architektur und Landschaft. Für das Museum Haus Lange hat Drummond ein breit angelegtes Szenarium aus Gemälden, farbigen Zeichnungen, Collagen und Objekten entwickelt; neben einer Reihe von neuen Arbeiten zeigt er auch eine Anzahl früherer Werke.
Im Zentrum der Ausstellung steht ein abgestorbener Baum, dessen Äste durch die Decke zu wachsen scheinen - eine Reminiszenz an Le Corbusier (1887-1965), dessen programmatischer, zweigeschossiger Bau „Pavillon de l'Esprit Nouveau“ (1925) im Inneren einen Baum enthielt, der über das Dach ins Freie emporwuchs. Zugleich spielt der Künstler mit diesem Verweis auf die gescheiterten Hoffnungen der frühen Moderne an. In Drummonds Gemälden leben sie jedoch fort: Jene weißen Räume, die sich zwischen den architektonischen und naturhaften Versatzstücken auftun, bieten dem Betrachter willkommene Plätze für Träumereien über ein befreites Wohnen.
Mit seinen virtuellen und realen Inszenierungen schafft der Künstler visuelle Denkräume, die der Betrachter in verschiedenen Richtungen durchmessen kann. So wird auch der Locus amoenus als ein Ort thematisiert, an dem die Natur dem Menschen zugeneigt ist. An dieser Schnittstelle bewegen sich die Arbeiten von Drummond.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.