Eröffnung: Sonntag, 7. Februar 2010, 11:30 Uhr, Museum Haus Lange
Für seine Ausstellung im Museum Haus Lange hat der Maler Herbert Hamak (*1952 Unterfranken, Deutschland, lebt und arbeitet in Hammelburg) eine Serie von neuen Bildern entwickelt, die als Interventionen die architektonischen Aspekte des Hauses betonen und transzendieren. Raumecken, Wände oder Winkel erhalten eine farbige Markierung und körperhafte Erweiterung. Das gewohnte, nüchterne Raumerlebnis der Villa wird durch die Farbvolumina emotional aufgeladen.
Grundsätzlich bekennt sich Hamak zu einer Beschäftigung „mit der Masse der Farbe“. Er arbeitet nach einer bestimmten Methode: in ein Gemisch aus Kunstharzen und Wachs rührt er Farbpigmente ein; diese Masse wird anschließend in eine Form aus Siebdruckplatten gegossen. Noch ehe die Masse abbindet und somit keine Veränderungen mehr zuläßt, wird der Bildträger - eine herkömmliche Leinwand auf Keilrahmen aufgespannt - in die Masse eingelegt. Das bildnerische Ergebnis ist nicht völlig absehbar, da der Bildkörper für den Künstler zunächst unsichtbar bleibt. Durch unterschiedliche Ingredienzen erzeugt Hamak mal mehr opake, mal mehr diaphane Bildkörper; die Übergänge sind fließend. Die Wahl der Pigmente folgt keinem bestimmten Regelwerk, sondern bleibt durchweg subjektiv, obgleich Hamak beispielsweise die Farbmodelle eines Philipp Otto Runge aus dem 19. Jahrhundert überaus schätzt.
Man kann Hamaks Werke als Weiterentwicklung jener räumlichen Farberscheinungen betrachten, die durch die Malerei Mark Rothkos angestoßen wurden. Zugleich bewegen sich seine Arbeiten auf einer Ebene, die durch den Übergang vom Bild zum Objekt gekennzeichnet ist, wie das bei den Arbeiten Frank Stellas oder bei Ellsworth Kelly zu beobachten ist.
Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog (Deutsch/Englisch).