Eröffnung: Sonntag, 18. Oktober 2009, 11.30 Uhr
Karin Kneffel (*1957 in Marl, lebt und arbeitet in Düsseldorf) gehört seit vielen Jahren zu den profiliertesten Malerinnen in Europa. Für ihre Ausstellung im Museum Haus Esters hat die Künstlerin eigens einen neuen Werkzyklus aus 13 Gemälden erarbeitet.
Kneffel schuf mit Haus am Stadtrand einen Gemäldezyklus, der unmittelbar auf die Geschichte der Mies van der Rohe-Villa als Wohnhaus eingeht. Dementsprechend entwickelte sie eine Art offene Bilderzählung, die immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit springt und oft beide Tempi miteinander verschleift.
Die Bildsprache, die Karin Kneffel dabei einsetzt, hat sie über Jahre hinweg ständig erweitert: Extreme Ausschnitte, jähe Verbindungen zwischen Nahsicht und Fernsicht und irritierend spiegelnde Bildlichkeiten gehören zu den Ingredienzen einer Malerei, die einer anhaltenden Befragung der Wirklichkeit gewidmet ist.
Eine besondere Brisanz erfährt der Zyklus dadurch, dass die verschiedenen Perspektiven sowohl dem Blick des Voyeurs als auch dem der Träumerin entspringen mag. Dabei entfaltet die Künstlerin einen Parcours von phantasmagorischen Bildern, der auf irritierende Weise Gegenwart und Geschichte, Realität und Fiktion miteinander verschmelzen lässt.
Zur Ausstellung liegt ein umfassender Katalog vor.