Der Sammlungssatellit #9 nimmt das frühe Gemeinschaftswerk VERKAUFEN (1981) der Künstler Jürgen Drescher (* 1955 in Karlsruhe, lebt in Berlin) und Reinhard Mucha (*1950 in Düsseldorf, lebt in Düsseldorf) zum Ausgangspunkt für eine Ausstellung über künstlerische Möglichkeiten und Formen der Teilhabe. Die außergewöhnliche, als Bar konzipierte Installation VERKAUFEN gelangte 2022 als Schenkung von Max Hetzler und Kasper König in die Kunstmuseen Krefeld.
Die Künstlerin Liora Epstein (*1991 Vilnius, Litauen, lebt in Düsseldorf und Berlin), die an der Schnittstelle von Mode, bildender Kunst und Performance arbeitet, reagiert mit einer aktivier- sowie nutzbaren Inszenierung auf die Arbeit. Sie hat eine raumfüllende, in eine vielschichtige Erzählung eingebettete Bar als Abschlussarbeit 2023 an der Kunstakademie Düsseldorf geschaffen und für den Sammlungssatelliten im KWM angepasst und erweitert. Der Ausstellungsraum wird so zu einem Ort sozialer Interaktion.
Kuratorinnen: Magdalena Holzhey, Sylvia Martin
Seit 2018 laden die Kunstmuseen mit der Projektreihe der Sammlungssatelliten Kunstschaffende aus unterschiedlichen Disziplinen ein, sich mit der Sammlung, Museumsgeschichte und der Architektur der drei Häuser – Kaiser Wilhelm Museum, Haus Lange, Haus Esters – auseinanderzusetzen und sie auf neuartige Weise zu erschließen.
Die Krefelder Kultur- und Bildungsinitiative Kopflüften lädt gemeinsam mit den Kunstmuseen Krefeld zu einem besonderen Community-Event ins Kaiser Wilhelm Museum ein. Zwischen 13 bis 16 Uhr erwartet die Teilnehmenden ein Workshop, bei dem das kreative Schreiben und Skizzieren im Mittelpunkt stehen. Zu Beginn der Veranstaltung dient ein gemeinsamer Rundgang durch die aktuelle Ausstellung Sammlungssatellit #9 - Die Bar. Liora Epstein im Dialog mit Jürgen Drescher und Reinhard Muche als Ausgangspunkt und Inspirationsquelle: Liora Epsteins Installation umfasst u.a. fünf Charaktere, die durch kostümierte Schneiderbüsten verkörpert werden. Die fiktiven Personen stammen aus unterschiedlichen Epochen und biografischen Kontexten, lassen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschmelzen. In den „Tagebüchern der bösen Taten“, die auf dem Tresen einer Bar inmitten der Ausstellung ausliegen, vermitteln sie ihre diversen Sichtweisen auf die Welt. Die Teilnehmenden tauschen sich aus, lesen und werden dabei selbst Teil der Installation. Die Geschichten der Figuren regen sie dazu an, schreibend und zeichnend neue Erzählungen zu generieren. Weitere Informationen auf dem @Kopflueften Instagram Account.
Eine der letzten Gelegenheiten, die Ausstellung Sammlungssatellit #9. Die Bar. Liora Epstein in Dialog mit Jürgen Drescher und Reinhard Mucha und die Sammlungspräsentation Standpunkte in einer Führung zu erleben. Dabei spannt sich der Bogen von klassischen Sockelskulpturen von August Rodin oder Wilhelm Lehmbruck über die Auflösung des vollplastischen Körpers bis zu modellhaften Arbeiten der 1980er Jahre. Hier knüpft mit der Arbeit Verkaufen von Jürgen Drescher und Reinhard Mucha auch der Sammlungssatellit an. Die Bar-Installation der aktuellen Künstlerin Liora Epstein führt reale und fiktive Biografien in ihren Tagebüchern der Bösen Taten zusammen.