Ludwig Mies van der Rohe (1886 Aachen – Chicago 1969) zählt zu den herausragenden Architekten und Designern des 20. Jahrhunderts. In den 1920er Jahren hat er der Architektur ein neues Selbstverständnis verliehen: Klarheit, Funktionalität und technische Innovation prägen seine Gebäude. Seine Baukunst veränderte die Architekturlandschaft sowohl in Deutschland als auch in den USA und ist bis heute Vorbild. In Krefeld realisierte er für die Textilfabrikanten Hermann Lange und Dr. Josef Esters die Häuser Lange und Esters (1927/30) sowie für die Verseidag das Färbereigebäude (1930/31).
Architektur und Natur gehen im Werk von Ludwig Mies van der Rohe eine untrennbare Symbiose ein. Mies wollte „Natur, Häuser und Menschen zu einer höheren Einheit zusammenbringen“. Haus Lange und Haus Esters sind mit ihrer Gartenanlage in diesem Sinne Gesamtkunstwerke. Die 11. krefelder architekturtage gehen dem ursprünglichen Gartenkonzept nach, widmen sich dem konkreten Pflanzenbestand, fragen nach dem naturpoetischen Anliegen des Architekten und betrachten Mies’ Naturverständnis im Rahmen der historischen Entwicklung: von der Gartenkunstreform um 1900 zur bürgerlichen Gartenkultur der 1920er Jahre.